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Die italienische Hochzeit

Eine italienische Hochzeit ist gleich zu setzen mit einem kleinen Dorffest. Meistens sind zwischen 200 und 500 Personen eingeladen und dauert einen ganzen Tag. Beginnen tut die Feier noch vor der Messe, direkt vor dem Haus der Braut. Die Verwandten warten darauf, dass das Ehepaar durch die Tür das Haus verlässt. Dabei bewerfen die Gäste das Paar mit einer Mischung aus Reis, Geld (höchstens 50 Cent Stücke) und Konfetti. Diese Konfetti haben aber nichts mit den Konfetti vom deutschen Karneval zu tun. Es handelt sich dabei um umhüllte, essbare Mandeln, die wie kleine, ovale, weiße Steine aussehen.

Gemeinsam geht es danach zur Kirche. Einmal , dass die traditionelle Messe beendet ist, wird das Hochzeitspaar draußen wieder mit einem Regen aus Reis , Geld und Konfetti gefeiert. Von hier fahren alle gemeinsam mit einem Autocorso zur Lokalität, an der den ganzen Tag gegessen und gefeiert wird. Nur das Ehepaar fährt noch kurz Fotos machen. Angefangen wird traditionell mit einem kleinen , kalten Buffet. Dazu gibt es immer ein Aperitif wie z.B Prosecco. Das Buffett wird draußen im Stehen verzehrt. Mehr als eine Mahlzeit dient das Buffet als Snack , während sich die Hochzeitsgäste alle gegenseitig begrüßen und miteinander schnacken. Meistens gibt es im Restaurant eine feste Sitzordnung, die die Braut und der Bräutigam festgelegt haben. Dabei gilt: desto verwandter man mit dem Paar ist, desto näher sitzt man am Tisch des Hochzeitspaars.

Die Geschenkübergabe

Nach dem Essen, welches mindestens aus vier Gänge besteht, findet die Bescherung statt. Dabei geht jede Familie nacheinander zum Tisch des Hochzeitspaares und übergibt dem Ehepaar ihr Geschenk. Am Tisch des Hochzeitspaares sitzen mindestens 8-10 Personen: das Hochzeitspaar selbst, dessen Eltern, sowie die Trauzeugen mit Partnern. In der Regel wird Geld geschenkt. Dabei gilt als Faustregel: mindestens das Geld fürs eigene Essen sollte wieder drin sein. Auf diese Weise wird ein Großteil der Hochzeit finanziert. Für den Rest werden größere Kredite aufgenommen.

Der Gast bekommt auch ein Geschenk, beziehungsweise ein Andenken; eine sogenannte "Bomboniera". Das ist eine kleine Figur wie zum Beispiel zwei Tauben , ein Liebespaar, ein Flugzeug, ein Auto etc. meist bestehend aus Silber oder Glas, welches mit den italienischen Konfetti befüllt wird. Diese Bomboniera stellen dann die Italiener traditionell in einer Vitrine im eigenen Wohnzimmer zusammen mit vielen anderen Bombonieras von allen besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen , Kommunionen, an dennen sie teilgenommen haben. So entsteht eine kleine Kollektion zur Erinnerung.

Nach der Geschenkübergabe wird dann noch ein Foto zusammen mit dem Hochzeitspaar geschossen und danach ist direkt die nächste Familie dran. Sind alle Gäste mit der Bescherung durch geht es endlich auf die Tanzfläche. Traditionell muss die Braut mit den Schwiegereltern den ersten Tanz machen. Eine größere Pause entsteht nur durch den letzten Gang: die Torte. Nicht selten wird die Torte draußen geschnitten, auch wenn es schon dunkel ist, denn es ist ja schließlich warm. Ich kann aus eigener Erfahrung nur bestätigen, dass die Atmosphäre draußen zu dieser Zeit einfach nur unbeschreiblich schön ist. Zur Erinnerung: in Süditalien ist es um 21:00 Uhr schon stockfinster.

Nach der Torte wird nur noch getanzt und gefeiert was das Zeug hält. Es gibt keine Uhrzeit zu der die Feier beendet wird, meistens wird es aber deutlich nach Mitternacht.

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